Die Orte

Oberhain liegt mit seinen Ortsteilen Barigau, Mankenbach und Unterhain auf einer waldarmen Hochfläche zwischen dem Schwarzatal im Süden und dem Rinnetal im Norden. Die Höhenlage von 520-666 m über dem Meeresspiegel bietet vielfältige Ausblicke auf das Thüringer Schiefergebirge und sein Vorland. Besonders vom Barigauer Turm, der höchsten Erhebung der Gegend, kann der Blick bei schönem Wetter über das  Rinnetal, die Hänge des Schwarzatals, den Langen Berg bei Herschdorf und das Rennsteiggebiet bei Masserberg schweifen. In Richtung Ilmenau ist auch die Moderne in Form der neuen Autobahn- und ICE-Brücken sichtbar.

Sehenswürdigkeiten

Die St. Lukas Kirche in Oberhain mit ihren Deckenmalereien, die 1000-jährige Linde in Mankenbach, zahlreiche Dorfbrunnen sowie der Friedens- und der Steinbergblick sollen unbedingt als sehenswert erwähnt werden. In Oberhain und Mankenbach lädt jeweils eine Gaststätte zum Verweilen ein.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort Oberhain im Jahre 1370 in einer Teilungsurkunde der damaligen Grafen von Schwarzburg. Auch die anderen Ortsteile fanden in etwa zu dieser Zeit Erwähnung in den Zehntbüchern des Klosters Paulinzella.

Bereits im Mittelalter wurde zur eigenen Ernährung Landwirtschaft betrieben. Diese schwere Arbeit oblag meist den Frauen, da der karge steinige Boden kaum verkaufbaren Überschuss abwarf, so dass die Männer anderen Gewerken nachgehen mussten. Das waren zum einen der Bergbau, der noch heute an Flurnamen wie „Güldne Kirche“ oder „Eisengrube“  erkennbar ist. Zum anderen gab es Fuhrbetriebe  die auf den Handelsstraßen Vorspanndienste leisteten.  So sollen im Jahr 1852 allein in Unterhain 90 Pferde gehalten worden sein. Auch mit der Herstellung und dem Handel mit Olitäten bestritten die Bewohner ihren Lebensunterhalt.

Auf Grund der sauberen Höhenluft und der zum Wandern einladenden Umgebung entwickelte sich die Gegend nach dem 2. Weltkrieg zu einem beliebten Urlaubsgebiet. Fast jedes Haus in Oberhain, Mankenbach und Barigau vermietete „Fremdenzimmer“. Die Verpflegung erfolgte in zentralen Einrichtungen der jeweiligen Orte. Unterhain hingegen wurde eher von der Landwirtschaft in Form eines großen Milchvieh- und Schweinestalls dominiert. Wer nicht in der Landwirtschaft oder dem Fremdenverkehr beschäftigt war, ging zur Arbeit nach Königsee, Sitzendorf oder Mellenbach oder arbeitete vor Ort als Handwerker.

Der Zusammenschluss der Einzelorte zur Gemeinde Oberhain erfolgte im Jahr 1950.

Bevölkerung

In den 90er Jahren musste auch die Gemeinde Oberhain einen starken Rückgang des Fremdenverkehrs verkraften. Zwar haben sich vor Ort und in der Umgebung neue Handwerksbetriebe und auch einige klein- und mittelständige Unternehmen angesiedelt, aber der Bedarf an Arbeitskräften der Vergangenheit wurde bei weitem nicht erreicht. Die logische Folge ist die Verringerung der Bevölkerung durch Abwanderung und da meist junge Menschen ihre Chancen in der Fremde suchen, ein Rückgang der Geburten. 1994 lebten in der Gemeinde 853 Personen, 2011 725 und 2019 nur noch 607.

Seit dem 1.1.2019 ist Oberhain mit den zugehörigen Orten ein Ortsteil der Stadt Königsee.