In diesem Jahr waren ja bekanntlich so einige Jahrfeiern geplant, die den Kontaktbeschränkungen zum Opfer gefallen sind. Zurückzuführen sind die Jubiläen auf eine Teilungsurkunde der Schwarzburger Grafen aus dem Jahre 1370, die im Staatsarchiv auf der Heidecksburg Rudolstadt archiviert ist. In jener Urkunde werden zwei Dutzend Orte der Grafschaft Schwarzburg erstmals offiziell erwähnt, unter ihnen auch unsere Orte Barigau, Mankenbach, Oberhain und Unterhain.
Dass es eine noch ältere, nicht mehr auffindbare Urkunde gibt oder gab, in der unsere Dörfer möglicherweise schon einmal erwähnt waren, ist nicht ausgeschlossen. Deshalb begehen wir in diesem Jahr eben den 650. Geburtstag der Höhendörfer. Diese sind idyllisch zwischen Bergwiesen an Waldrändern gelegen und in die Höhenzüge zwischen Schwarza- und Rinnetal eingebettet. Nicht ohne Stolz zählen die Bewohner die Barigauer Höhe mit dem dazugehörigen Turm zu ihrem Wahrzeichen.
Unsere vier Orte waren über Jahrzehnte als Gemeinde vereint und sind inzwischen ein Ortsteil der Stadt Königsee. Feste hat man in der Vergangenheit schon zur Genüge gemeinsam ausgerichtet und sich nun zu einer gemeinsamen Feier entschlossen, die für dieses Jahr abgesagt und für 2021 neu terminiert worden ist. Das Wochenende vom 18.- 20.06.2021 darf schon fett im Kalender markiert werden.
Nichtsdestotrotz können wir unsere Gäste im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten auf das diesjährige Jubiläum hinweisen. Den Auftakt haben die Barigauer gemacht, die seit Pfingsten am Ortseingang eine unübersehbare Skulptur aufgebaut haben. Das rustikale und massive Symbol unseres Jubiläums enthält neben den Ziffern 6 5 0 einen Einschar- Pflug, der das Wirken der Bergbauern in vergangenen Zeiten symbolisieren soll. Geschmückt mit Blumen wird uns diese Skulptur über den Sommer begleiten und aufgrund seiner massiven Bauart ganz sicher auch die schneereichen Wintertage überdauern. Wenn dann im nächsten Jahr zünftig gefeiert wird, ist es wohl aus dem Ortsbild von Barigau nicht mehr wegzudenken. Gemunkelt wird schon, dass die Erbauer auch eine stählerne 1 im Lager haben, um nach dem Jahreswechsel an die dann 651-jährige Geschichte zu erinnern.
Abschließend soll die fantasievolle und teils anstrengende Arbeit der aktiven Barigauer erwähnt werden! Danke an die Dorfjugend und die Junggebliebenen, deren tolle Idee, im Winter geboren, in so manch geselliger Runde den Weg vom Konzept zur Verwirklichung gefunden hat. Zweifellos wird man sich schon überlegen, wo die Skulptur nach den Feierlichkeiten für jeden sichtbar und dauerhaft ihren Platz findet.
Ingo Kürsten